KORNSPRINGER on Tour nach Cuxhaven

31. Mai 2022 (13:48 Uhr) Allgemein

Wenn donnerstags morgens ein Anhänger auf dem Hof steht, hieß das zuletzt meistens nichts Gutes – doch das war an diesem April-Morgen anders. Ich gebe zu, zwischendurch sah es aus, als würde mindestens eine Großfamilie auswandern, in Wahrheit stand jedoch nur etwas ganz Besonderes an. Ein langes Wochenende mit fünf Kornspringern und vier Pferden in Cuxhaven.

von links vorne: Ira, Michaela und Sophia von links hinten: Leoni und Laura

Cuxhaven ruft

Seit Dezember liefen die Planungen, denn für uns sollte ein Traum wahr werden. Mit den eigenen Pferden am Strand reiten. Aufgrund der noch nicht ganz so sicheren Corona Lage hatten wir uns für einen Urlaub in Deutschland entschieden und endlich war es also so weit. Sättel, Trensen, Futter, Putzzeug, Decken und auch ausreichend Snacks für die Menschen waren dann irgendwann auch in den beiden Autos verstaut, die Pferde wurden verladen und los ging’s.

Nach fünfeinhalb Stunden Fahrt erreichten wir den Hof der Familie Fock in Cuxhaven-Sahlenburg.

Hier wurden wir von Tina, der Tochter des Inhabers herzlich empfangen und Bella, Denver, Hillair und Tinky konnten ihre hellen Boxen mit großen Fenstern beziehen. Auch für Sattel- und Putzzeug gab es ausreichend Platz, sodass wir uns direkt wohlfühlten und auch die Pferde schienen zufrieden, sich nach der langen Fahrt wieder etwas bewegen zu können.

Nachdem dann auch wir unsere gemütliche Ferienwohnung bezogen hatten, ging es natürlich direkt wieder in den Stall, denn der erste Ausritt sollte noch am Nachmittag erfolgen.

Ein Traum wird wahr

Da unsere Unterkunft nur ca. 300 Meter vom Stall entfernt war, machten wir uns also direkt wieder auf zu den Pferden. Flink wurden die Pferde geputzt und fertig gemacht und schon waren wir unterwegs Richtung Strand. Da Cuxhaven am Wattenmeer liegt, darf man hier zu jeder Zeit reiten – wenn Ebbe herrscht. Wir hatten die Zeit auf unserer Seite, unserem Ritt stand also nichts im Wege. Der Weg zum Strand dauerte ca. 20 Minuten, perfekt zum warm reiten.

Schon von Weitem konnte man dann das Watt glitzern sehen – das Wetter war übrigens auch auf unserer Seite – und schon waren wir da. Ein Glück hatten wir unsere Ira dabei, die uns vom Boden aus unterstützte, denn so ganz geheuer war den Pferden der sandige und auch wässrige Untergrund zunächst nicht. Doch mit einem Führpferd am Strick waren die anderen dann auch ganz mutig und so machten wir die ersten Schritte im Watt.

Bella war zwar ein wenig nervös und fand, dass Schritt definitiv nicht schnell genug ist, der Rest der Gruppe sah das jedoch anders und so blieb es bei einem mehr oder weniger entspannten Schritt-Tour und ziemlich nassen Füßen bei Ira – was uns noch heute ziemlich leid tut!

Der große Tag

Ein Highlight bei jedem Cuxhaven-Urlaub ist die Tour zur Insel Neuwerk; 13 Kilometer vom Festland entfernt, bei Flut komplett abgeschottet, bei Ebbe durch das Watt zu Fuß, mit der Kutsche oder eben zu Pferd zu erreichen.

Dieses Abenteuer hatten wir uns für den Freitag vorgenommen. Für Ira fand sich glücklicherweise noch ein Platz auf einer der Wattkutschen, also konnte das ganze Team Kornspringer sich auf den Weg machen. Tina gab uns noch ein paar Tipps zum richtigen Verhalten im Watt, da man vor allem in den Prielen auf dem Weg bleiben muss.
Als dann in ihrer Kutsche vom Hof rollte – leider ganz vorne, dafür in netter Begleitung – machten wir uns dann auch langsam auf den Weg, ein wenig mulmig war uns zunächst schon. Am Strand angekommen trabten wir das erste Stück locker hinter den Kutschen her und schwupp di wupp erreichten wir den ersten Priel. Durch die Priele – auf dem Weg nach Neuwerk gibt es zwei – läuft das Wasser bei Ebbe ab, zudem laufen sie nie ganz leer, sodass sich hier kleine Tiere während der Ebbe aufhalten können. Wir waren ein wenig skeptisch, ob die Pferde wirklich in das tiefe Wasser gehen würden, doch sie folgten mutig den Kutschen und schon ritten wir durch das bis zu 1,30 tiefe Wasser. Auf Bella kam ich noch mit trockenen Füßen durch den ersten Priel, im zweiten Priel erwischte es dann aber auch mich. Trotz nasser Füße und in Leonis Fall auch nasser Knie hatten wir eine Menge Spaß und waren superstolz auf unsere Vierbeiner, dass sie so mutig durch das Wasser schritten. Der restliche Weg nach Neuwerk war dann reiner Spaß – viel Trab, noch mehr Galopp, es war einfach toll. Auf der Insel selbst hatten wir einen kleinen Aufenthalt, die Pferde konnten ein wenig grasen und schon ging es wieder zurück. Diesmal mit Rückenwind und Sonnenuntergang. Ira konnte die Kutsche tauschen und legte sich voll ins Zeug, um uns mit unheimlich tollen Bildern zu versorgen. Auch auf dem Rückweg gaben unsere Pferde nochmal alles und galoppierten fröhlich durch kleinere und etwas tiefere Pfützen.

Als wir dann durchgefroren nach insgesamt vier Stunden am Stall ankamen, waren Heu, Hafer und Mash also mehr als verdient!

Die Kornspringer kommen zurück

Den Samstag begannen wir dann mit einem gemütlichen Spaziergang in der Heide, in der auch traumhaft lange Strecken zu Ausritten einladen. Über Mittag ging es dann für Tinky, Bella, Hilli und Denver auf die riesigen Paddocks und am Nachmittag natürlich noch einmal an den Strand. Auch hier gab Ira wieder alles und produzierte eine gigantische Menge an Fotos, die diesen Urlaub für uns noch unvergesslicher macht.

Eh wir es uns versahen, war also schon Sonntag und der letzte Ausritt stand an. Michaela und Leoni setzten aus, also ging es zu Zweit nochmal an den Strand mit dem Ziel, die Pferde einmal richtig galoppieren zu lassen. Gesagt, getan und so flogen wir schon bald in einem unglaublichen Tempo das Watt entlang und man merkte Bella und Hillair den Spaß an. Solche weiten, offenen Galoppstrecken kann leider nicht einmal der Königsforst bieten. Nach diesem letzten Ritt wurde dann alles zusammengepackt und wie durch ein Wunder fand auch alles wieder den Weg in eines der Autos.

Schon bevor wir vom Hof rollten, stand für unsere Gruppe fest – dieser Ausflug muss wiederholt werden! Die Kornspringer kommen definitiv zurück!

Text von Sophia Arnold – Vielen Dank Sophia 🙂

Fotos von Ira Füßenich: Vielen Dank IRA – wie immer super Fotos 🙂

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